Derzeit stehen im österreichischen Einrichtungsfachhandel wirtschaftliche Berg- und Talfahrten auf dem Programm. Die MöbelhändlerInnen und RaumausstatterInnen von SERVICE&MORE beweisen dennoch dank vorausschauender Investitionen und starker Kundenorientierung Krisenresistenz. Das Ertragsumfeld ist jedoch alles andere als einfach und wirtschaftliche Belastungen wie die hohe Inflation und steigende Zinsen haben im Endeffekt trotzdem zu einem leichten realen Umsatzrückgang geführt. Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von SERVICE&MORE, der größten Einkaufs- und Dienstleistungsorganisation für KMUs im österreichischen Einrichtungsfachhandel: „Zu diesem Zeitpunkt trifft die Insolvenz eines der großen Player am Markt in erster Linie natürlich die Beschäftigten, aber auch die gesamte Branche. Der gesunde und notwendige Wettbewerb geht damit verloren – vor allem in der Großfläche steigt die Konzentration weiterhin.“ Das trifft nicht nur die Kund*innen, sondern vor allem auch die Lieferanten. „Unabhängig davon, was die Insolvenz von kika/Leiner für derzeit noch offene Aufträge bedeutet, ist auch die Zukunft bei einer derartigen Anbieterverdichtung sehr kritisch zu betrachten. Eine Art von Monopolstellung tut Märkten und Branchen in den seltensten Fällen gut“, so Wimmer weiter.
Gute Chancen für Jobsuchende im Fachhandel
Um die restlichen Filialen zu retten, plant der neue Eigentümer von kika/Leiner, 23 der 40 Standorte zu schließen. 1.900 Beschäftigte, die derzeit noch den Ansturm der KundInnen abwickeln müssen, dürften im Zuge dessen ihre Arbeit verlieren. Ihnen könnte der gegenwärtig ausgedünnte Arbeitsmarkt zugutekommen. Von der Post über die Polizei bis hin zu Handelsunternehmen wie Spar, dm und Müller wirbt man um die freiwerdenden Beschäftigten. Ob das für die einzelnen Menschen ausschließlich von Vorteil ist, bezweifelt Wimmer: „Hier handelt es sich zum Großteil um gut ausgebildete Einrichtungsberaterinnen und -berater. Vielen davon geht es ja nicht darum, irgendwo zu jobben, sondern den von ihnen erlernten und gewählten Beruf auszuüben. Die familiengeführten Unternehmen unserer Partner könnten für einige eine gute Anlaufstelle sein. Viele Mitglieder setzen ebenso bereits verstärkt auf eine Verkürzung der Öffnungszeiten, auf eine 4-Tage-Woche und auf Homeoffice in der Verwaltung und Planung. Unsere Händlerbetriebe findet man in ganz Österreich und hier könnten die Betroffenen ihre Kompetenz und ihr Wissen sicher besser einbringen als in branchenfremden Handelsunternehmen.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.serviceandmore.at
Quelle: © Felix Büchele/SERVICE&MORE