So unterschiedlich die Märkte für Parkett in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) auch sind, eines hatten sie im vergangenen Jahr gemeinsam: Der Umsatz reduzierte sich gewaltig. Laut aktuellem BRANCHENRADAR Parkett in D-A-CH schrumpften die Herstellererlöse im Schnitt um rund 20,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Deutschland verzeichnete im Jahresvergleich einen Rückgang um 23,5 Prozent auf 453,9 Millionen Euro, Österreich um 20,6 Prozent auf 146,9 Millionen Euro. Und in der Schweiz sanken die Herstellererlöse um 20,2 Prozent gegenüber Vorjahr auf umgerechnet 137,0 Millionen Euro (CHF 141,1 Mio.).
Verantwortlich für den Markteinbruch war im Wesentlichen die rasch erodierte Nachfrage. Die Verkaufspreise bewegten sich nur noch wenig. Im Vergleich zu 2022 erhöhte sich in Österreich der durchschnittliche Verkaufspreis um 2,8 Prozent, sank in Deutschland um 1,1 Prozent und entwickelte sich in der Schweiz seitwärts. Obgleich im Vorjahr die Nachfrage in beiden Bauarten schrumpfte, war der Rückgang in allen Ländern primär in der Renovierung zu verorten.
Der Verlustbeitrag lag zwischen 90 Prozent in der Schweiz und rund zwei Drittel in Deutschland und Österreich. Schwungrad für den rasch sinkenden Bedarf im Gebäudebestand war zweifellos der Preisauftrieb der letzten Jahre — sowohl bei Material als auch bei der professionellen Verlegung —, wodurch Ersatzinvestitionen, insbesondere vielen privaten Haushalten, mittlerweile zu teuer geworden sind. Wurde ein alter Parkettboden dennoch entfernt, war der Ersatzbelag mancherorts nicht ein neues Parkett, sondern ein ganz anderer Bodenbelag. Erhärtet wird diese Annahme durch den Umstand, dass im Vorjahr in allen Ländern beispielsweise die Nachfrage nach Laminat und Designbelägen (Luxury Vinyl Tiles bzw. Vinylparkett) deutlich langsamer sank als nach Parkett. Da Laminat und Designbeläge (so wie Parkett) primär im Wohnbereich verwendet werden, lässt sich die unterschiedliche Absatzentwicklung eigentlich nur mit Substitutionseffekten erklären.
Tabelle: Marktentwicklung Parkett in D-A-CH | Herstellerumsatz in Mio. Euro
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Quelle: Branchenradar