Einfach gesagt: Es zahlt sich aus!

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Öffentliche und private Auftraggeber und Auftragnehmer halten Ausschreibungsverfahren für notwendig, erfolgversprechend und transparent. Sie verbessern die Chancengleichheit, unterbinden Freunderlwirtschaft und sparen Kosten. Aber: Sie werden auch als aufwändig, komplex und arbeitsintensiv gesehen. Mit acht Trends für das Vergabewesen 2014 analysiert die auf Vergabe- und Vertragsrecht spezialisierte Kanzlei Heid Schiefer Rechtsanwälte die aktuellen Entwicklungen im österreichischen Vergabewesen, auf Basis einer von Karmasin Motivforschung durchgeführten repräsentativen Befragung von rund 500 öffentlichen und privaten Auftraggebern sowie Auftragnehmern in Österreich. „Stärker als in den Jahren zuvor zeigen sich 2014 sowohl Auftraggeber, als auch Auftragnehmer überzeugt, dass Ausschreibungen ein wirksames Instrument zur fairen und erfolgreichen Vergabe sind,“ fassen die Auftraggeber der Studie, Stephan Heid und Martin Schiefer, Partner der Kanzlei Heid Schiefer Rechtsanwälte, die Ergebnisse zusammen.

Die acht Trends im Überblick

 1. Jede zweite Ausschreibung für Auftragnehmer ein Erfolg.
 2. Kein Trend zu EU-weiten Ausschreibungen.
 3. Rahmenvereinbarungen sind gefragt.
 4. E-Procurement ist die Zukunft.
 5. Strafrecht im Vergaberecht angekommen.
 6. Verdacht auf Korruption bei öffentlichen Bauausschreibungen.
 7. Verdacht auf Korruption bei privaten Gesundheitsausschreibungen.
 8. Informations- und Kommunikationstechnologien Vorreiter bei  Transparenz und Fairness.

Alle Trends sind im Detail unter www.heid-schiefer.at/report2014 abrufbar.

Bau- und Gesundheitsbranche unter Korruptionsverdacht

 23 Prozent der Auftragnehmer in der Baubranche orten Fälle von Korruption in Bauausschreibungen öffentlicher Auftraggeber – rund dreimal so viele wie etwa in der Gesundheitsbranche. Dabei wird in keiner Branche so viel ausgeschrieben wie im Bau
. Positiv gestimmt sind hingegen die öffentlichen Auftraggeber: 31 Prozent der Befragten sehen in den vergangenen fünf Jahren Verbesserungen im Hinblick auf Ausschreibungen
. Anders die Stimmung bei den Privaten: 32 Prozent der privaten Auftraggeber und 40 Prozent der Auftragnehmer haben das Gefühl, dass sich die Situation eher verschlechtert hat.

 „Diese Ergebnisse spiegeln die angespannte wirtschaftliche Lage in der Baubranche wider . Durch das vorherrschende Billigstbieterprinzip sind Auftragnehmer vielfach gezwungen, sich auf ein ruinöses Preis-Match einzulassen
. Dies kann der Nährboden für Korruption sein,“ kommentiert Stephan Heid die Ergebnisse aus der Bauwirtschaft.
Im Rahmen der von drei Fachgewerkschaften und zwölf Bundesinnungen gegründeten Sozialpartner-Initiative „Faire Vergaben“ setzt sich Heid Schiefer Rechtsanwälte auch gegen Sozialdumping und für die Adaptierung des Vergaberechts in Richtung Bestbieterprinzip ein.

Kein Trend zu EU-weiten Ausschreibungen

 Mehr als zwei Drittel der privaten Auftraggeber sehen in EU-weiten Wettbewerben keinen Vorteil; zwei Drittel der Auftragnehmer haben noch nie an einer EU-weiten Ausschreibung teilgenommen
. Zwar wurden 67 Prozent der öffentlichen Vergabeverfahren 2013 EU-weit durchgeführt. Eine Reihe von öffentlichen Auftraggebern – insbesondere Gemeinden – versuchen aber, EU-weite Ausschreibungen zu vermeiden. Der Grund dafür dürfte im Bestreben nach Regionalvergaben und Verwaltungskooperationen liegen: „Durch verstärkte Kooperationen gibt es grundsätzlich weniger EU-weite Ausschreibungen
. Die Ergebnisse der privaten Auftraggeber und der Auftragnehmer zeigen darüber hinaus zusätzlich eine Abkehr vom EU-weiten Wettbewerb,“ so Schiefer.

Weitere Informationen unter www.heid-schiefer.at/report2014
Quelle: apa

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