Angesichts der ernsthaften Gefährdung der österreichischen Energieversorgungssicherheit durch das Auslaufen des Gas-Transitvertrags zwischen Russland und der Ukraine, erneuert der Handelsverband seine Forderung nach einem sofortigen energiepolitischen Maßnahmenpaket. Nur so kann eine zuverlässige und leistbare Gasversorgung in Österreich weiterhin sichergestellt werden.
Die einzige leistungsfähige Gaspipeline, die aktuell nach Österreich führt, ist jene über die Ukraine aus Russland. Alles andere benötigt größere Investitionen in die Netze im In- und Ausland, über deren Finanzierung man sich bis jetzt nicht einigen konnte. Im Dezember 2023 stammten beispielsweise 98% der Gasimporte Österreichs aus Russland, im Februar 2024 waren es noch immer 87% (im Sommer ist der Anteil deutlich geringer).
Die absehbare Gas-Versorgungslücke gefährdet nicht nur die Stabilität der heimischen Energiepreise, sondern auch die Versorgungssicherheit für alle Handelsunternehmen und Haushalte. Die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette – von der Molkerei bis zur Kühlung im Supermarkt – ist jedoch auf leistbares Gas angewiesen.
„Ende 2024 läuft der Gastransitvertrag zwischen der Ukraine und Russland aus, und eine Verlängerung ist nicht in Sicht. Daher muss nun auf oberster politischer Ebene eine Lösung gefunden werden, um die Gasversorgung in unserem Land zu leistbaren Kosten auch in Zukunft sicherzustellen. Nur so kann eine Energiepreisspirale in 2025 und damit ein erneutes Anheizen der Inflation verhindert werden“, appelliert Rainer Will, Geschäftsführer des überparteilichen Handelsverbandes, an die Bundesregierung.
Der Handelsverband weist schon seit vielen Monaten auf die Problematik hin, auch mit Briefen an die politischen Vertreter. Die Politik muss trotz des angelaufenen Wahlkampfes den Fokus auf eine standortsichere Gasversorgung legen und rasch eine zufriedenstellende Lösung finden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.handelsverband.at
Quelle: Handelsverband