Das im neuen Renault Megane E-Tech Electric verwendete Furnier trägt den Namen seines Herstellers: „NUO“. „Dabei handelt es sich um ein einzigartiges, auf ein textiles Trägermaterial kaschiertes und anschließend gelasertes Echtholzfurnier. Die im Laserprozess entstandene, feine Gravur sorgt für die extreme Flexibilität der Holzoberfläche, die komplexe dreidimensionale Geometrien mit einer einzigen, durchgehenden Oberfläche aus echtem Holz möglich macht. Sie verleiht dem automobilen Innenraum zudem eine aufregende Optik und Haptik“, erklärt NUO-Automotive-Produktmanager Adriano Pistola. Pistola war ursprünglich in der italienischen Modebranche verwurzelt, beim innovativen Textillabel MyMantra, das aus dem Tierschutz-Gedanken heraus den Vorläufer des heutigen NUO entwickelte.
Der Innenraum des neuen Renault Megane E-Tech. credits: © Renault Communications
Die mit NUO-Furnier verkleideten Zierleisten des Renault Megane E-Tech erstrecken sich über den gesamten Instrumententräger und bis in die Türverkleidungen. „Bis dieses Projekt jedoch umsetzbar war, war es ein weiter Weg“, erinnert sich Pistola und berichtet weiter: „Der erste Kontakt mit Renault kam auf der Möbelmesse Salone del Mobile 2015 in Mailand zustande. Hier wurden erste Materialmuster ausgetauscht und Ideen für ein Konzeptauto entwickelt“. Da Renault seit 30 Jahren kein Holz mehr in seinen Fahrzeugen verbaut hatte und MyMantra nur über Know-How im Fashion-Bereich verfügte, allenfalls kleine Formate in geringen Stückzahlen herstellen konnte und den Automobilsektor nicht kannte, habe schließlich die Suche nach einem passenden Unternehmen aus der Holzindustrie begonnen, das bereits den Bereich „Premiummodelle“ in der Automobilindustrie belieferte. „Durch einen Kfz-Zulieferer bin ich auf Schorn & Groh gestoßen. Das Karlsruher Unternehmen übernahm MyMantra und gründete die NUO GmbH. Diese konzentriert sich primär auf Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb unseres Produkts. So startete die Zusammenarbeit mit dem deutschen Furnierhersteller“, so Adriano Pistole.
85/Aus solchen Furnierblättern wird in diversen Arbeitsschritten das Produkt NUO. Foto: © Schorn & Groh GmbH
Durch die Anschaffung eines Hochleistungslasers und den Aufbau von Know-how sei man schließlich in der Lage gewesen, im großen Maßstab zu produzieren. „Der Vorteil für Schorn & Groh war es, ein absolut neues, innovatives Material in großen Formaten für andere Branchen anbieten zu können. Damit begann die Erfolgsstory von NUO“, erinnert sich Rolf Loose-Leonhardt, Geschäftsführer von Schorn & Groh und des Tochterunternehmens NUO. Lieferanten für Holzverbundstoffe wurden gesucht und es folgten zahlreiche Versuche mit Holzfärbern für die Automobilindustrie. „Es galt, Techniker und Entwickler aus verschiedenen Branchen ins Boot zu holen und mit Ihnen völlig neue Oberflächen zu kreieren. Ein gemeinsamer Workshop brachte den Durchbruch – und der Prototyp nahm erste Gestalt an“, ergänzt Pistola. Wichtiger Bestandteil des Projekts seien dabei stets die Schlüsselworte „Materialdesign“ und „Nachhaltigkeit“ gewesen. „Was liegt näher, als in einem Fahrzeug mit nachhaltigem Elektroantrieb und fast vollständig recycelbaren Kunststoffteilen auch nachwachsende Materialien wie Holz einzusetzen? Das verwendete Lindenholz ist europäischen Ursprungs und stammt aus umweltschonend bewirtschafteten Wäldern“, so Pistola und schließt: „Die Lasergravur von NUO macht Optik und Haptik außergewöhnlich, wirkt durch seine filigrane Geradlinigkeit modern und gleichzeitig bleiben Holzstruktur und Natürlichkeit erhalten. Das macht NUO zum perfekten Produkt für hochwertige Automobile wie den Renault Megane E-Tech.“
Das fertige Produkt NUO beeindruckt durch seine flexible Beschaffenheit und eine individuelle Optik. Foto: © NUO GmbH
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Infos zur NUO GmbH unter www.nuo-design.com
Infos zur Schorn & Groh GmbH unter www.sg-veneers.com
Quelle: IFN Furnier