Kika/Leiner will kommende Woche Insolvenzverfahren anmelden

Laut Informationen wurde kika/Leiner mit einem operativen Verlust von 150 Millionen Euro übernommen. Darüber hinaus sind kolportiert bis zu zehn Millionen Euro nötig pro Monat notwendig, um die laufenden Kosten decken zu können. Dadurch muss die Unternehmensgruppe einen drastischen Sparkurs fahren. 23 der 40 österreichischen Filialen werden geschlossen und 1.900 Mitarberinnen und Mitarbeiter sollen gekündigt werden. Nun wurde bekannt, dass der Neo-Eigentümer Hermann Wieser in der kommenden Woche Insolvenz anmelden will. Damit soll das Unternehmen entschuldet werden. Wie stark sich diese Maßnahmen für die Lieferanten auswirken werden, ist noch nicht anzusehen. Jedoch ist davon auszugehen, dass sie um Ansprüche umfallen werden.

Scharfe Kritik von der Gewerkschaft

„Nachdem kika/Leiner nun Insolvenz anmelden will, ist es traurige Gewissheit: Neben den Beschäftigten zahlt der Steuerzahler für die Gier einiger weniger drauf“, kommentiert Barbara Teiber das Vorhaben des Unternehmens, Insolvenz anzumelden. „In den nächsten zwei Wochen werden wir als Gewerkschaft GPA gemeinsam mit der Arbeiterkammer in allen 40 Filialen den Beschäftigten persönlich für Beratungen zur Verfügung stehen“, so die Gewerkschafterin.

Warum diese Schieflage so plötzlich nach dem Verkauf der Signa-Gruppe auftritt, ist für viele Branchenkenner ein „merkwürdiger Zufall“. Die angestrebten Maßnahmen gehen offensichtlich auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf Kosten der Lieferanten. Ein interessanter Aspekt ist ebenso, dass Herrmann Wieser, früher Gebietsleiter für Ostösterreich bei XXXLutz, dann Chef bei Kika/Leiner war und nun wieder zu Kika/Leiner zurückkehrt.

Laut dem Unternehmen sollen „alle geleisteten Anzahlungen und die erworbenen Gutscheine garantiert“ werden und weiterhin in allen Kika/Leiner-Filialen eingelöst werden können. Auch sollen die Bonus-Punkte erhalten bleiben und Kika/Leiner will alle bestehenden Aufträge so ausführen, wie es vereinbart wurde.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kika.at oder unter www.leiner.at
Quelle: Apa