Marktsättigung bremst Grillmarkt erneut ab
Grillen ist für viele Deutsche mehr als nur eine Art Essen zuzubereiten. Das Garen von Nahrungsmitteln auf dem heißen Rost wird von großen Teilen der Bevölkerung, besonders in den Sommermonaten, jedes Jahr aufs Neue zelebriert und schafft Gemeinschaft. Daher analysiert der neue „Branchenbericht Grillen“ des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband Garten (IVG) e.V., zum Jahresende die Umsatzentwicklung des Grillmarktes und stellt Prognosen für die kommenden Jahre auf. Fazit: Nachdem die Umsätze im Coronajahr 2020 signifikant anstiegen, zeigte sich ab 2021 – wie bereits auch schon 2019 – ein Sättigungseffekt, der das Wachstum des Marktes auch im aktuell laufenden Jahr 2022 weiterhin abbremst.
Gesamtmarkt schwankt
Durch die Ausgangsbeschränkungen sowie die geschlossene Gastronomie, sorgte die Coronapandemie 2020 für ein Umsatzplus im Grillmarkt von 14 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Durch den sogenannten Cocooning-Trend [1] schafften sich mehr Konsument:innen neue Grillgeräte an, jedoch hielt das rasante Umsatzwachstum nicht lange an. Bereits vor der Pandemie hatte sich 2019 ein Sättigungstrend gezeigt, der nach den Rekordumsätzen von 2020 erwartungsgemäß wieder einsetzte und sich entsprechend im Jahr 2021 in einem Umsatzrückgang von 1,2 Prozent zeigte. Für das laufende Jahr 2022 ist nach aktuellem Stand von einem weiteren Minus von gut zwei Prozent auszugehen. Eine leichte Aufwärtstendenz prognostizieren die Expert:innen des IFH KÖLN ab 2024: Im Jahr 2025 könnte sich das Umsatzvolumen zurück auf das Niveau des Jahres 2020 bewegen.
Grillgeräte machen größten Marktanteil aus
Der tiefergehende Blick auf die Warengruppen offenbart in erster Linie zwei grundlegende Ergebnisse: So existierte zwischen den drei Hauptbereichen Grillgeräte, Grillbrennstoffe und Grillzubehör in den letzten Jahren eine verhältnismäßig stabile Aufteilung der Marktanteile. Auf Grillgeräte entfallen über 60 Prozent des Marktes, die restlichen 40 Prozent verteilen sich auf die anderen beiden Bereiche mit leichtem Vorteil für Brennstoffe. Ein anderes Bild zeigt sich beim Detailblick auf die Arten der Grillgeräte. Hier hat sich ein deutlicher Wandel weg von den Holzkohlegrills hin zu mit Gas betriebenen Geräten gezeigt.
„Die kurzfristige Prognose für die Grillbranche sieht weiter verhalten aus. Der Bedarf an privaten Geräten – die den Großteil der Branche ausmachen – ist erst einmal gedeckt. So rechnen wir für 2023 mit einer stagnierenden Umsatzentwicklung. Dennoch bleibt abzuwarten, ob das Jahresendgeschäft rund um Weihnachtsgeschenke der Branche noch einen Push verleiht“, so Dominik Kudet, Junior Projektmanager am IFH KÖLN.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifhkoeln.de
Quelle: IFH Köln