Der Wohnmöbelmarkt hat, ebenso wie Einrichtungsbedarf insgesamt, 2019 ein überraschendes und gleichzeitig beeindruckendes Ergebnis hingelegt: Für Wohnmöbel haben die Verbraucher*innen 1,8 Prozent mehr ausgegeben
. Das Gesamtmarktvolumen ist damit auf 20,55 Milliarden Euro gestiegen . Auch Einrichtungsbedarf inklusive aller Randsortimente verzeichnet eine beachtliche Steigerung auf 47,03 Milliarden Umsatz, was einen Zuwachs von 1,2 Prozent bedeutet. Diese und weitere Zahlen zur Möbelbranche liefert der neue „Branchenfokus Möbel“ vom IFH Köln und der BBE Handelsberatung.
„Die Einrichtungsdistribution befindet sich 2020 in einer entscheidenden, richtungsweisenden Phase. Die vor Jahresfrist erwartete Abwärtstrendverfestigung ist mit den steigenden Umsätzen damit zunächst einmal vom Tisch. Analog zur gesamtwirtschaftlichen Situation, bei der die private Nachfrage ihre Rolle als konjunktureller Treiber bestätigt, gilt auch für den Möbelmarkt eine mehr als robuste Verfassung des Privatkonsums“, resümiert Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH Köln.
Fachhandel als Gewinner
2019 konnte sich der Fachhandelsmarktanteil mit einem Sprung auf 79,9 Prozent ausweiten. Das ist angesichts des Top-Niveaus von 18,4 Milliarden Euro Umsatz entsprechend schwer zu steigern und ein herausragend gutes Ergebnis. Im Detail relativiert sich allerdings die bequem erscheinende Lage: Die Marktanteile gehen vor allem an Möbelfilialisten und Küchenspezialisten. Der Fachhandelsrest bleibt mit ±0 unverändert, aber mit marktkonformem Wachstum.
Vertriebsstruktur polarisierend
Weiter auf dem Vormarsch befindet sich auch der Onlinevertrieb im Geschäftsfeld Home & Interior insgesamt, welcher gepaart mit den erstarkenden drei Marktführern zunehmend Druck auf den stationären Handel ausübt
. Mit Blick auf 2024 lässt sich dieser Trend weiter manifestieren: Im letzten Jahrzehnt verliert der Offline-Möbelhandel 13,4 Punkte und verzeichnet aktuell mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre einen Verlust von 11,6 Punkten. Fünf Jahre weiter in der Prognose bis 2024 verliert der stationäre Möbelhandel (voraussichtlich) nochmals, diesmal nur noch um einstellige 9,7 Punkte.
„Die Digitalisierung nimmt zu – aber nicht nur durch Pure Player, sondern auch der stationäre Fachhandel profitiert von Omnichannel-Ansätzen. Und auch die Konzentration scheint – nicht zuletzt durch das Wirken des Bundeskartellamtes – gebremst. Dennoch darf dies nicht dazu führen, dass sich die Entscheider der zumeist mittelständischen Möbelunternehmen zurücklehnen“, so Sebastian Deppe, Mitglied der Geschäftsführung der BBE Handelsberatung.
Weitere Informationen finden Sie unter www.ifhkoeln.de
Quelle: IFH Köln