Bei Beschreibungen wie etwa „barrierereduziert“ oder „seniorengerecht“ handelt es sich nicht um Rechtsbegriffe, da ihnen keine verbindlichen Kriterien zugeordnet sind. Für alters- und pflegegerechte Bäder hingegen gibt es jeweils eindeutig definierte Voraussetzungen. Handelt es sich sogar um ein barrierefreies Bad, muss sich dieses immer nach der DIN 18040-2 richten, die eine bestimmte Ausstattungsqualität für Wohnungen vorschreibt.
Um für mehr Klarheit in diesem Bereich zu sorgen, hat die Aktion Barrierefreies Bad (ABB) jetzt eine weitere Publikation herausgegeben. ABB ist eine firmen- und produktunabhängige Aufklärungskampagne, die von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ins Leben gerufen wurde. In ihrer neuesten Broschüre „Passende Bad-Lösungen im Vergleich: Altersgerecht. Barrierefrei. Pflegegerecht.“ stellt sie die Unterschiede dieser drei Badezimmer-Ausführungen heraus. Das gelingt insbesondere durch übersichtliche Vergleichstabellen, in denen die wichtigsten Kriterien transparent gegenübergestellt werden. Besonders hilfreich sind die detaillierten Ausstattungsbeschreibungen zu Bereichen wie Waschplatz, Toilette, Duschplatz, Badewanne, Türmaße, Raumgröße und Bewegungsflächen, aber auch Aspekte wie Kontraste, Helligkeit und Haustechnik.
Die 16-seitige Broschüre richtet sich sowohl an Privatpersonen, die ihr Badezimmer barrierefrei, altersgerecht oder pflegegerecht umgestalten möchten, als auch an Fachleute wie Sanitärinstallateure, Badplaner und Architekten. Die detaillierten Ausstattungs- und Vergleichstabellen ermöglichen es zudem, gezielt einzelne Bereiche eines Bades zu optimieren, ohne das gesamte Bad umgestalten zu müssen.
Vergleicht man die in der Publikation vorgestellten drei Badezimmertypen, so könnte man sagen, dass es sich bei einem altersgerechten Bad um die kleine Variante des barrierefreien Bades handelt und beim pflegegerechten Bad um die große. Der Unterschied zwischen Barrierefreiheit und Pflegegerechtigkeit definiert sich insbesondere an der Anzahl der Personen, die den Raum nutzen. Geht es bei der Barrierefreiheit um die Nutzung von Sanitärräumen ohne fremde Hilfe – also um eine Person – wird bei der Pflege immer von mindestens zwei Personen gesprochen – die zu pflegende und die pflegende. Bei den von der ZVSHK-Studie „Optimierung der Ausführung und Finanzierung von pflegegerechten Bädern im Rahmen der Wohnungsanpassung“ definierten Anforderungen an pflegegerechte Bäder spielte zudem eine Rolle, dass es sich gleichzeitig auch um den Arbeitsplatz der Pflegeperson handelt. Die von der KfW definierten Mindeststandards für altersgerechte Bäder orientieren sich zwar grob an der sogenannten „Barrierefrei-DIN“, sind aber grundsätzlich deutlich geringer.
Aufgrund der hohen Praxisnähe bietet diese neueste Publikation der Aktion Barrierefreies Bad eine fundierte Orientierungshilfe für alle, die sich mit der Planung von Bädern beschäftigen. „Bisher gab es noch keine Broschüre, die die drei wichtigsten Badezimmer-Ausführungen anhand ihrer Vorgaben für die jeweiligen Ausstattungen systematisch vergleicht und die jeweiligen Anforderungen übersichtlich darstellt. Wir schließen mit der neuen Veröffentlichung diese Lücke. Die Laien- wie auch die Profiseite wollen wir darin unterstützen, die drei Bad-Typen altersgerecht, barrierefrei und pflegegerecht inhaltlich sauber zu differenzieren“, so die Referentin der Aktion Barrierefreies Bad, Daniela Heinemann.
„Passende Bad-Lösungen im Vergleich: Altersgerecht. Barrierefrei. Pflegegerecht.“ steht ab sofort auf dem Serviceportal Aktion Barrierefreies Bad (ABB) unter Publikationen zum kostenlosen Download bereit. Alternativ können Einzelexemplare ebenfalls kostenlos bei der Aktion Barrierefreies Bad der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V., Rheinweg 24, 53113 Bonn, Telefon 0049 228 20 79 756, Fax 00049 228 92 39 99-33, E-Mail info@aktion-barrierefreies-bad.de, bestellt werden; für größere Abnahmemengen gelten Staffelpreise.
Die Aktion Barrierefreies Bad
Die Aktion Barrierefreies Bad wurde 2013 von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Für Barrierefreiheit im Bad ist es nie zu früh, aber schnell zu spät“ klärt die Initiative auf ihrer Webseite www.aktion-barrierefreies-bad.de sowie in verschiedenen Publikationen über die Grundvoraussetzungen auf, die barrierefreie Bäder erfüllen müssen. Die Möglichkeiten der Umsetzung gehören ebenso zu den wichtigen Bestandteilen der Kampagne wie die Themen Förderung und Finanzierung. Seit Anfang 2015 steht die Aktion Barrierefreies Bad unter Schirmherrschaften verschiedener Bundesministerinnen und -minister. Aktuelle Schirmherrin ist Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sanitaerwirtschaft.de
Quelle: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS)