Nach einem recht guten Start und einigen durchwachsenen Monaten im Zuge der gesamtwirtschaftlichen Situation in Europa, schloss die Österreichische Möbelindustrie das Jahr 2012 letztendlich mit einem ordentlichen Produktionsplus von 4,4 % auf 1,94 Mrd
. Euro ab
. Die Sparten Ladenmöbel (+23,5 %), Büromöbel (+10,9 %), Sitzmöbel (+6,8 %) und Küchenmöbel (+6,7 %) legten gegenüber dem Vorjahr am meisten zu. Die Hersteller von Gartenmöbeln (-12,1 %), Matratzen (-8,4 %) und Wohnmöbeln (-6 %) hatten die stärksten prozentualen Einbußen zu verkraften.
Die Importe stiegen mit 1,4 % nur geringfügig. Allerdings sanken die Exporte um 3,4 %. Betroffen waren auch die wichtigen Märkte Deutschland (-9,9 %) und die Schweiz (-2,0 %). Mehr Möbel als im Vorjahr konnten nach Polen (+25,3 %) sowie nach Italien (+19,2 %) ausgeführt werden.
Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie, zeigt sich zufrieden mit dem Gesamtergebnis und sieht gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jahr 2013: „Die negativen Branchentrends haben sich bereits im ersten Quartal abgeschwächt, Inlandsnachfrage und Konsumklima (1) erreichten ein erfreuliches Niveau. Aber den Export müssen wir wieder ankurbeln, und vor allem den für uns wichtigen Markt in Deutschland stärker bearbeiten, dort hatten wir mit einem Exportminus von 9,9 Prozent 2012 zu hohe Einbußen.“ In Deutschland, so eine aktuelle Untersuchung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (2), sei das Konsumklima gerade im Aufwärtstrend
. Die Sparer seien wegen des Geschehens auf Zypern verunsichert, die Zinsen niedrig und die Einkommenserwartungen hoch. „Damit steigt die Nachfrage nach werthaltigen Gütern – die Investitionen in Möbel und Einrichtung profitieren erfahrungsgemäß davon“, meint Emprechtinger. Der jüngste WIFO Konjunkturtest für das zweite Quartal 2013, basierend auf einer Umfrage bei 44 Unternehmen der Österreichischen Möbelindustrie , bekräftigt die Entspannung der Lage recht deutlich: Sowohl die Auftragsbestände insgesamt als auch die Exportaufträge nehmen zu. Die Auftragsbestände liegen sogar über dem langjährigen Durchschnitt, ebenso die Kapazitätsauslastung. Eine leichte Trendumkehr zeichnet sich derzeit auch bei der Produktion ab, die nach Einschätzung der befragten Unternehmen in den kommenden Monaten steigen wird. Die allgemein positive Entwicklung der Geschäftslage schlägt sich allerdings nicht in den Beschäftigungserwartungen nieder.
Um die Wettbewerbsposition im In- wie auch im Ausland weiter zu stärken, wirbt die Österreichische Möbelindustrie weiter kräftig für „made in Austria“, etwa auf den internationalen Möbelmessen in Köln und Mailand oder auch beim heimischen Publikum in Österreich. Das hervorragende internationale Image hilft dabei, von der Belebung des Markts zu profitieren und es weiter zu verbessern. „Unsere Möbel stehen für Qualität, Flexibilität, Innovation, nutzbringenden Funktionen und Design“, erklärt Emprechtinger: „Das sind erarbeitete Alleinstellungsmerkmale, die uns gegenüber Mitbewerbern gerade dann voranbringen, wenn die Sehnsucht nach soliden Werten groß ist. Uns ist daher wichtig, gemeinsam mit dem Handel eine intensive Markenpolitik zu betreiben, da Marken dem Image ein klares Profil geben
. Markentransparenz und Verbraucherinformation über die Herkunft und Entstehungsgeschichte von Möbeln schaffen Vertrauen . Sie sind eine Stütze des Handels. Das ist auch angesichts des zunehmenden Internethandels und des hohen Preisdrucks vor allem aus Asien eine entscheidende Investition in die Zukunft.“
Dr. Georg Emprechtinger
(1) Pressemitteilung der Gfk Austria vom 29.04.2013, www.gfk.at
(2) Pressemitteilung der GfK vom 30.04.2013, www.gfk.com
Quelle: Österreichische Möbelindustrie