Österreichs KMU-Händler sind Export-Europameister im Onlinehandel

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Mit rund 700.000 Beschäftigten ist der Handel größter Arbeitgeber und Jobmotor Österreichs. Sowohl Einzel- als auch Großhändler setzen auf gut ausgebildete Fachkräfte. Insgesamt ist der Handel laut „Jahrbuch Handel 2024“ von Handelsverband und KMU Forschung Austria hinter Gewerbe/Handwerk und Industrie drittgrößter Lehrlingsausbildner mit aktuell 14.763 Lehrlingen, bei weiblichen Lehrlingen sogar die klare Nummer 1.

Eine Branche mit Zukunft: 3.600 offene Lehrstellen im Handel, hohe Mitarbeiterzufriedenheit auch bei Lehrlingen

Im Vergleich der letzten 20 Jahre liegt der Anteil des Handels bei den Lehrlingen konstant bei rund 14%. Damit beweist die Branche Stabilität und Verlässlichkeit. Die gute Nachricht ist, dass der Handel noch weiter einstellt: Aktuell sind allein beim AMS österreichweit 3.600 offene Lehrstellen im Einzel-, Groß- und Onlinehandel ausgeschrieben – so viel wie in keinem anderen Wirtschaftssektor.

Der Handel ist nicht nur eine Branche mit Zukunft, sondern auch eine mit großer Mitarbeiterzufriedenheit, das belegt die jüngste Personal-Studie von Handelsverband und Mindtake Research. So bewerten 85% der Beschäftigten im österreichischen Einzelhandel ihre Arbeitsstelle als attraktiv, 75% würden auch ihren Arbeitgeber weiterempfehlen. Mehr dazu HIER.

Alle Zweifler Lügen gestraft: eCommerce-Lehre als Erfolgsmodell Made in Austria

Eine besondere Erfolgsgeschichte ist dabei die eCommerce-Lehre. Eingeführt im Jahr 2018 auf Initiative des Handelsverbands (siehe HIER) trotz massiver Widerstände, zählt der Lehrberuf „eCommerce-Kaufmann/-frau“ Jahr für Jahr rund 100 Lehranfänger:innen. Aktuell befinden sich exakt 300 Personen in einem entsprechenden Lehrverhältnis, der Frauenanteil liegt bei 41%.

„300 Jugendliche absolvieren gerade die eCommerce-Lehre. Darüber hinaus wurden bereits hunderte Erfolgsgeschichten geschrieben, denn so viele junge Menschen haben die eCommerce-Lehre absolviert und sich in den Firmen als Expert:innen etabliert“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbandes und treibende Kraft hinter der eCommerce-Lehre. „Wir haben alle Zweifler und Nein-Sager Lügen gestraft! Die eCommerce-Lehre ist voll eingeschlagen und hat sich in den letzten sieben Jahren zu einem echten Erfolgsmodell `Made in Austria´entwickelt. Sie zählt heute völlig zurecht zu den beliebtesten aller neuen Lehrberufe des Landes. Unsere 300 eCommerce-Lehrlinge leisten einen wichtigen Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Onlinehandels, darauf sind wir besonders stolz.“

Neue Eurostat-Daten: Onlinehandel (wieder) auf dem Vormarsch, Österreich ist eCommerce-Export-Europameister

Der Hintergrund: Der Onlinehandel befindet sich nach zwei herausfordernden Jahren (2022 und 2023) heuer wieder auf dem Vormarsch. Auch für traditionelle Einzelhändler wird die digitale Sichtbarkeit und letztlich der Verkauf über das Internet immer wichtiger. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Digital Economy and Society Index (DESI) der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Demnach betreibt bereits mehr als jedes fünfte KMU (20,5%) eCommerce, 16,2% der heimischen KMUs sind auch grenzüberschreitend im Onlinehandel aktiv. Damit ist Österreich Europameister.

Zum Vergleich: Im europäischen Durchschnitt sind nur 8,7% der KMU im grenzüberschreitenden eCommerce tätig – also lediglich halb so viele. Und: Während der Anteil der Cross-Border-Verkäufer im europäischen Schnitt seit 2018 nahezu stagniert, gehen die Zahlen in Österreich weiterhin beständig nach oben (2018: 13,2%; 2020: 14,5%; 2022: 16,2%).

Rainer Will: „Digitalen Binnenmarkt stärken und toxische Zollfreigrenze abschaffen“

Damit diese Erfolgsgeschichte weitergehen und der österreichische Onlinehandel seine internationale Vorreiterrolle ausbauen kann, muss der vom Handelsverband entwickelte Acht-Punkte-Aktionsplan für Fairness im digitalen Handel zeitnah und konsequent umgesetzt werden. Zumindest eine Forderung – die Einstufung von Temu und Shein als „Very Large Online Platforms“ (VLOP) gemäß Digital Services Act – wurde bereits umgesetzt. Mehr dazu HIER.

„Wir appellieren an das Kabinett Ursula von der Leyen II, neben dem Green Deal auch einen Digital Fair Deal für den europäischen Handel anzugehen, um die Chancen eines harmonisierten, digitalen Binnenmarktes für den grenzüberschreitenden Handel zu verbessern und damit den Wohlstand durch mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, appelliert Handelssprecher Rainer Will an die wiedergewählte EU-Kommissionspräsidentin, „die Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze ist so überfällig wie ein Fußball-Titel für Harry Kane. Die Europäische Kommission muss ein europäisches ‚Wettbewerbsfähigkeits-Stärkungs-Programm‘ und nach Jahrzehnten der neuen Regulierungen ein ‚Bürokratie-Abbauprogramm‘ initiieren.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.handelsverband.at
Quelle: Handelsverband

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