Onlinehändler-Studie 2022: Explodierende Kosten & Lieferschwierigkeiten beuteln den eCommerce in Österreich und der Schweiz

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In den ersten beiden Pandemie-Jahren 2020 und 2021 erlebte der Onlinehandel in Österreich und der Schweiz einen beispiellosen Boom, heuer ist alles anders: Allein im zweiten Quartal 2022 sind die eCommerce-Umsätze hierzulande laut Statistik Austria um -4,8% eingebrochen. Die Branche kämpft aber nicht nur mit sinkenden Umsatzzahlen, sondern auch mit Lieferengpässen, Rohstoffknappheit und den regelrecht explodierenden Energie- und Logistikkosten. Dies zeigt die aktuelle Onlinehändlerbefragung 2022, welche zum fünften Mal in Folge von der ZHAW School of Management and Law (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) und dem MCI – Management Center Innsbruck in Kooperation mit dem Handelsverband Österreich und dem Schweizer Handelsverband durchgeführt wurde.

25% aller Onlinehändler kämpfen mit Lieferverzögerungen

Der Onlinehandel sieht sich durch das aktuelle Weltgeschehen mit einigen fundamentalen Herausforderungen konfrontiert. „Der Ukraine-Krieg und die historisch hohe Inflation haben einen Nachfrageschock ausgelöst, der auch vor dem Onlinehandel nicht haltmacht. Darüber hinaus kämpft jeder vierte Onlinehändler mit langen Lieferzeiten oder Lieferverzögerungen, jeder fünfte mit Verfügbarkeitsproblemen und Rohstoffknappheit. Vor allem die Fernost- und Überseefracht bereitet wegen teilweise gesperrten Häfen und fehlenden Containern Schwierigkeiten. Das führt zu Kostensteigerungen von der ersten bis zur letzten Meile bei rückläufigen Umsätzen“, fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will  (im Bild oben) die Studienergebnisse zusammen.

„Rohstoffproduzenten und Lieferanten aus der Ukraine können kriegsbedingt nicht liefern. Lebensmittel-Onlinehändler berichten, dass teilweise Rohstoffe nicht verfügbar sind, und sie deshalb gewisse Produkte nicht mehr produzieren können“, bestätigt Darius Zumstein, Studienleiter und Leiter E-Commerce Lab der ZHAW School of Management and Law.

Erfolgsfaktoren im eCommerce: Qualität, Exklusivität & Marke entscheidend

Im Rahmen der Studie wurden heuer erstmals verschiedene Erfolgsfaktoren für den Onlinehandel untersucht. Dabei kristallisierte sich die Qualität der Produkte für drei von vier Onlinehändlern (74%) als stärkster Erfolgsfaktor heraus, gefolgt von der Exklusivität, welche für mehr als die Hälfte (52%) wichtig ist. Weitere Erfolgstreiber sind eine ausgeprägte Markenstärke (48%), eine hohe Kundenorientierung (46%), eine hohe Produkteverfügbarkeit (44%) sowie ein breites Sortiment (43%).

„Überraschend ist, dass der Preis, aber auch die oft diskutierten Liefer- und Retouren-Konditionen sowie die Lieferung am gleichen Tag für die Webshops weit weniger erfolgsentscheidend sind als erwartet“, so Zumstein.

Weitere Informationen finden Sie unter www.handelsverband.at
Quelle: Handelsverband

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