Schüller 2021: Wachstum in einem anspruchsvollen Jahr

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Die Schüllergeschäftsführer Max Heller, Markus Schüller und Manfred Niederauer in der Produktion

1. Rückblick

Das Jahr 2021 war gekennzeichnet von stetig positiv anhaltender Kaufneigung. War zum Jahresanfang der Möbelhandel mit Schließungen konfrontiert, so be-gann ab April im Inland die „Aufholjagd“. Ähnlich verhielt es sich in den weite-ren europäischen Ländern: Den Schließungen folgte stets ein starkes Kaufver-halten. Die eigenen vier Wände, besonders die Küche als Dreh- und Angelpunkt des Zuhauses, waren nach wie vor schützender Rückzugsort. So entwickelte sich die Branche überwiegend positiv. Auslandsmärkte nahmen aufgrund diffe-renten pandemischen Handelns im Vergleich zum Heimatmarkt einen zeitlich anderen Verlauf. Generell war die Nachfrage nach Küchenmöbeln in den Kern-märkten Europas 2021 groß.

2. Umsatz

Die vergangenen Jahre der Schüller Möbelwerk KG waren von positiver dynami-scher Kontinuität geprägt. So konnten alle Organisations- und Funktionsberei-che weitgehend Jahr für Jahr wachsen. 2021 zeigte sich jedoch von seiner her-ausfordernden Seite – sowohl hinsichtlich Infektionsgeschehen als auch in Sa-chen Materialversorgung. Der angespannten Liefersituation von Rohstoffen schlossen sich zudem Teuerungsraten unabsehbaren Ausmaßes an. Besonderes Augenmerk lag auf der Gesundheit der Mitarbeitenden und der vollständigen pünktlichen Versorgung aller Handelspartner. Trotz der schwierigen Situation konnte die Schüller Möbelwerk KG über das gesamte Geschäftsjahr 2021 den Betrieb sicherstellen und den bestätigten Lieferverpflichtungen vollumfänglich nachkommen.
So schloss Schüller das Jahr 2021 mit einem Umsatz von 671,5 Mio. € netto (2020: 600,8 Mio. €) ab. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zu-wachs von + 11,8 %. Überproportional beeinflusst wurde das Ergebnis durch das Wachstum im Export. 197 Mio. € (149,5 Mio. € im Vorjahr) entfielen auf interna-tionale Märkte. Sowohl europäische Länder als auch Überseemärkte trugen zur positiven Entwicklung von + 31,8 % bei und führten zu einer Exportquote von 29,3 %. Im herausfordernden Inlandsmarkt erzielte man mit 474,5 Mio. € (2020: 451,3 Mio. €), ein Plus von 5,1 %.

3. Materialversorgung/Materialpreisentwicklung

Immens belastet wurde das Unternehmensergebnis jedoch durch die deutlich gestiegenen Rohstoff-, Energie-, Logistik- und anderer Kosten. Das Ausmaß, in dem Branchen in Bezug auf Grund- und Rohstoffe miteinander verflochten sind, wurde deutlich sichtbar und spürbar. Der Herausforderung einer vollumfängli-chen Versorgung folgte unmittelbar ein überproportionaler Anstieg von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Energie und Frachten. Die explodierten Gas-, Chemie-, Papier-, Holz- und Stahlpreise fanden unaufhaltsam ihre Wirkung im Produkt Küche. Oberste Prämisse war auch im Jahr 2021 eine termingerechte und vollumfängliche Lieferung an die Handelspartner. Dies ist Schüller dank des großen Eigenfertigungsanteils sehr gut gelungen.

4. Produktportfolio

Das Collectionsjahr 2022 bot bei Schüller Küchen und Möbel einige Neuheiten. Unter dem Motto „Live. Love. Cook. Schüller.“ wurde das Zuhause einmal mehr zum Rückzugs- und Wohlfühlort. So entwickelte man Lösungen, die den Wohnraum als Ganzes in den Fokus nehmen und nah an den Menschen und deren individuellen Bedürfnissen sind. Schüller verfolgt dabei den Leitgedanken, Gestaltungsmöglichkeiten für küchennahe Bereiche anzubieten. Nach Hauswirtschaftraum und Garaderobe wurde mit einem besonderen Augenmerk der Bereich Wohnen aufgegriffen. Schüller stellt ein breites Spektrum an Möglichkeiten dar und erweitert so den Kompetenzbereich. Das Angebot wurde etwa um Wohnwände und Sideboards ergänzt und auch der Eingangsbereich kann mit Garderoben von Schüller ausgestattet werden. Zudem lässt sich das Thema „mobiles Arbeiten“ spielend leicht mit den Elementen des gesamten Typenspektrums gestalten.
Neben den neuen Produkten wurde ebenfalls am Auftritt der Schüller Collection gearbeitet. Mit dem neu gestalteten Katalog läutete man einen kompletten Relaunch ein. next125 konnte auch in 2021 weitere Auszeichnungen feiern. Gleich vier renommierte Designpreise fuhr die Premiummarke ein. So überzeugte neben dem Produkt die Marke als Ganzes: Der German Brand Award 2021 in der Kategorie „Excellent Brands Kitchen & Household Appliances“ wurde vom Rat der Formgebung an next125 verliehen. Das next125 Frame – ein Nischenregal aus schwarzem Aluminium, nutzt Flächen perfekt und bietet die Möglichkeit, den Lebensraum Küche individuell zu gestalten – wurde mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. Die minimalistische „Insel auf Füßen“, die fast zu schweben scheint, erhielt die „Special Mention“ des German Innovation Awards. Und schließlich ging auch der German Design Award „Special Mention“ für das next125 Pocketsystem – den Schrank, der das Versteckspiel perfekt beherrscht – in der Kategorie „Excellent Product Design – Küchen“ nach Herrieden.

5. Messen/Services

Präsentiert wurde die neue Schüller Collection 2022 nach der vorausgegangen Messepause erneut im house4kitchen in Löhne, das dank eines umfangreichen Hygienekonzepts und erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen seine Türen für eine definierte Zahl im Vorfeld registrierter Besucher öffnete. Trotz der vorher-sehbaren schwächeren Frequenz traf die Hausgemeinschaft des house4kitchen (Franke, Gaggenau, Neff, next125 und Schüller) auf begeisterte Besucher. In den Gesprächen wurde deutlich, wie notwendig dieser Austausch zwischen Handel und Industrie doch ist. Für alle, die nicht die Möglichkeit hatten, persönlich vor Ort zu sein, bot sich wieder eine hochwertige digitale Alternative: die Schüller  Innovations Tour. Durch erweiterte Digitalfunktionen konnten alle Protagonisten auf Verbands- und Handelsseite zu den Neuheiten 2022 informiert werden. Im Extranet verortet sind innovative Marketing-Services wie der Anzeigen-Konfigurator sowie das Schüller-Trainings-Center. Darüber hinaus entwickelte man gemeinsam mit den maßgeblichen Planungssoftwareherstellern die Funktion der technischen Auftragskontrolle.

6. Mitarbeiterentwicklung, Aus- und Weiterbildung

Der Arbeitsalltag in Herrieden war weiterhin von Corona geprägt: Maskenpflicht, das Einhalten von Abständen und diverse andere Hygienemaßnahmen, Schnell-testungen und das Vermeiden von Kontakten gehörten zur Tagesordnung. Mit dem Angebot von Betriebsimpfungen Mitte Juni 2021 und der Zweitimpfung Anfang August 2021 konnte vielen Mitarbeitenden Sicherheit für den Alltag ge-geben werden. Im Januar 2022 erfolgte eine Auffrischung der Impfungen mit-tels Booster.
Neben den gesundheitlichen Aspekten wurde ein weiteres Thema priorisiert: die persönliche und fachliche Mitarbeiterqualifikation. Den Beschäftigten steht ein umfangreiches Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Aufgrund des Unterneh-menswachstums lag ein besonderes Augenmerk auf dem Programm „Führungs-kräfteentwicklung“, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den eigenen Reihen im Rahmen von verschiedenen Modulen zur Führungskraft ausgebildet wurden.
Das kontinuierliche Wachstum von Schüller schlug sich auch 2021 erneut in der Anzahl der Beschäftigten nieder. So gingen 2.051 Mitarbeiter/-innen im Jahres-mittel ihrer Beschäftigung bei Schüller nach (Stand Ende 2020: 1.929 Mitarbeitende). In dieser Zahl sind 125 Auszubildende inkludiert, die das Unternehmen zum Ausbildungsbeginn im September 2021 zu verzeichnen hatte. Immer mehr Ju-gendliche sehen in einem der zahlreichen Lehrberufe ihren Wunsch nach einer beruflichen Qualifizierung bestätigt. Dem fränkischen Küchenmöbelhersteller ist es ein großes Anliegen, kompetente junge Mitarbeitende auszubilden und somit dem Fachkräftemangel mit Nachwuchs aus den eigenen Reihen entgegenzuwirken. Schüller genießt den Ruf eines verlässlichen regionalen Arbeitgebers mit besten Zukunftsperspektiven: dies war einer der Gründe für 38 junge Menschen, im letzten Jahr ihr Berufsleben in Herrieden zu starten.

7. Investitionstätigkeit/Produktionserweiterung

Das erste bis dritte Quartal 2021 standen unter dem Zeichen der Installation von Produktionsmaschinen und -technik. So konnten pünktlich nahezu alle Anlagen, die für eine Überführung der bestehenden Nachtschicht in den neuen Produktionsbereich benötigt wurden, im September in Betrieb gehen. Diese Überführung und Inbetriebnahme bildet die Grundlage weiteren Wachstums am Standort Herrieden. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug das Investitionsvolumen 73,8 Mio. €. Es umfasste neben dem Abschluss von Gebäuden im Wesentlichen technische Anlagen, Maschinen, den Fuhrpark sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung, Digitalisierungsprojekte und die dafür erforderliche Infrastruktur.
Mit der Ein-Standort-Politik profitiert das Unternehmen von den Vorteilen kurzer Wege, direkter Ansprechpartner, klarer Zuständigkeiten und der Nutzung von Synergien – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

8. Nachhaltigkeit

Die Schüller Möbelwerk KG verbindet das Thema Nachhaltigkeit mit der Verantwortung für Ökologie, Ökonomie und Soziales. Nach der Zertifizierung 2020 als „Klimaneutraler Möbelhersteller“, stellte Schüller 2021 seine Produkte auf den Prüfstand. Diese wurden mit dem „cradle-to-customer“ Ansatz auf ihre Treibhausgasbilanz betrachtet. Das Ergebnis der Berechnung legte offen, dass das Produktsortiment von Schüller durch die CO2-Speicherung der verwendeten Holzmaterialien und der vorausgegangenen Zertifizierung als Klimaneutraler Möbelproduzent bis zur Auslieferung an den Kunden klimaneutral ist. So sind Küchen und Möbel von Schüller nun ebenfalls „Klimaneutrale Produkte“. Ein weiteres nachhaltiges Statement stellte eine Neuheit der Schüller Collection 2022 dar: der Griff „OceanIX“ wird aus recyceltem Ozean-Plastik, wie etwa entsorgtem Fischerei-Zubehör, Seilen und Netzen, hergestellt und bietet eine ökologische Alternative zu den klassischen Griffvarianten.

9. Ausblick 2022

Die Nachfrage nach Küchenmöbeln ist für Schüller auf einem nach wie vor hohen Niveau. Die Ursachen für den Kauf scheinen vielfältig: vorgezogene Investi-tionen, längst fälliger Austausch, das nach wie vor niedrige Zinsniveau und Einsparungen, die der Einrichtungsbranche zugutekommen. Auch die anhaltende positive Bautätigkeit stabilisiert die Absatzzahlen im Inland, wie auch in europäischen Exportmärkten auf einem hohen Niveau. Es ist davon auszugehen, dass auch 2022 die Kaufneigung, trotz vermutlich höheren Ausgaben im Urlaubssektor, positiv verläuft. Außerdem freut sich Schüller auf die erste internationale Messe seit Langem. Zur EuroCucina im Juni 2022 in Mailand werden Produktneuheiten rund um die Premiummarke next125 ausgestellt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.schueller.de
Quelle: Schüller

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