SERVICE&MORE blickt optimistisch auf die Entwicklung des heimischen Einrichtungsfachhandels
Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von SERVICE&MORE
Im vergangenen Jahr legte der Umsatz des österreichischen Einzelhandels im Bereich „Möbel“ laut Statistik Austria insgesamt nominell um 2 % zu, während der Realumsatz um 6 % sank. „Dennoch konnten unsere Mitgliedsunternehmen ihren Umsatz, der schon im Pandemiejahr 2021 um über ein Fünftel gewachsen war, um einen weiteren Prozentpunkt steigern. Das Ertragsumfeld war dabei alles andere als leicht und wirtschaftliche Belastungen wie die hohe Inflation und steigende Zinsen haben im Endeffekt trotzdem zu einem leichten realen Rückgang geführt“, resümiert Mag. Christian Wimmer, Geschäftsführer von SERVICE&MORE. „Der Auftragsstand bei unseren 301 Mitgliedern liegt für das erste Quartal 2023 sehr gut über dem Vorjahr, in den späteren Quartalen rechnen wir allerdings mit einem leichten Auftragsrückgang.“
Nachfrage im unteren Preissegment sinkt
Im Bereich der Bezugspreise ist Entspannung in Sicht. Die Energiepreise pendeln sich ein und die Lieferengpässe in den letzten sechs Monaten sind stark entschärft. „Der Konsum ist in Österreich nach einem starken Jahr 2021 im vergangenen Jahr spürbar zurückgegangen. Dadurch, dass bei den heimischen HändlerInnen genügend Ware eingelagert ist, sind die Preise in einigen Warengruppen daher mittlerweile wieder am Sinken“, erklärt Wimmer.
Rückläufig ist auch die Nachfrage in den unteren Preissegmenten. „Unsere Partnerbetriebe berichten uns, dass im hochwertigen Sortimentsbereich zwar ein leichter Nachfragerückgang spürbar ist, die Nachfrage in der Preismitte und im niedrigpreisigen Mengensegment jedoch regelrecht einbricht“, so Wimmer. Für die Großfläche könnte es da schwieriger werden“, ergänzt er.
Preisauszeichnungsgesetz: Zahnlose Gesetzesnovelle
Ebenso betrifft das neue Preisauszeichnungsgesetz in erster Linie die Großfläche. Für Rabatte gilt seit Juli 2022 in Österreich das novellierte Gesetz. Seither müssen Handelsunternehmen bei der Ankündigung von Preisermäßigungen den sogenannten „vorherigen niedrigsten Preis“ angeben – also jenen Preis, der zumindest einmal in den letzten 30 Tagen vor der Anwendung der Preisermäßigung in demselben Vertriebskanal zum Einsatz gebracht wurde. Die Einhaltung der Gesetzesnovelle hat SERVICE&MORE im Rahmen der Studie „Dauerrabatte als Lockangebote“ genau unter die Lupe genommen. „Das Preisauszeichnungsgesetz hat sich mittlerweile leider als zahnlos entpuppt, da es weitgehend umgangen wird. Die Entwicklungen in diesem Bereich werden wir als SEVICE&MORE weiterhin mit wachem Auge beobachten“, verspricht Wimmer.
New Work im Einrichtungsfachhandel
Der Trend „New Work“ geht auch am Einrichtungsfachhandel nicht spurlos vorüber und wird 2023 ein wesentliches Thema sein. „Die klassischen ‚Window Shoppers‘, also Kund*innen, die ‚zum Schauen‘ ins Geschäft kommen, werden immer weniger. Insbesondere in kleinere Betriebe kommen Konsument*innen mit einem konkreten Kaufwunsch, Impulskäufe gibt es nicht. Mit den steigenden Ansprüchen der Kundschaft erhöht sich auch ihre Bereitschaft, sich für gute Beratung innerhalb der Geschäftszeiten Zeit zu nehmen und Termine im Vorhinein zu vereinbaren.“
Arbeitskräftemangel bleibt weiterhin eine Herausforderung
Die Gründe, warum einige Betriebe Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal zu finden, sind dabei oft hausgemacht, wie Wimmer ausführt: „Die Ausbildung von Lehrlingen wurde teilweise über eine lange Zeit hinweg vernachlässigt. Ein weiterer entscheidender Faktor in punkto Personalsuche ist die Außen- und Innenwirkung der Betriebe. „Österreichweit zeigt sich in unserem Verband, dass Unternehmen, die viel in die eigene Marktpositionierung und ihren Auftritt investiert haben, leichter Mitarbeitende finden als jene, die solche Investitionen verabsäumt haben“.
2023: Komplexität als Schlüssel zum Erfolg
Für das laufende Jahr 2023 hat SERVICE&MORE eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen für alle Partner*innen geplant. Besonders hervorzuheben ist hier die Kompletterneuerung der Verbandswebsite. Außerdem soll im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung des Angebots eVA, das digitale Beratungstool, weiter ausgebaut werden. „Trotz zunehmender Digitalisierung beurteilt Wimmer den Mehrwert des stationären Handels und der Beratung vor Ort weiterhin als steigend: „Es ist wichtig, zu erleben, zu fühlen und zu sehen, dass der Fachhandel die allergrößten Möglichkeiten hat, auch im stationären Handel weiterhin ein gutes Geschäft zu machen. Mit außergewöhnlichen Produkten und individuellen Lösungen sowie dienlichen und persönlichen Kundenservices lässt sich weiterhin punkten. Vor der Komplexität der Zukunftsthemen braucht man sich dabei nicht zu scheuen – vielmehr sollte sie als Chancen gesehen werden. Wir sind uns sicher: Wer im Fachhandel immer auf den Standard drängt, wird wahrscheinlich untergehen – der Erfolg muss in der Komplexität gesucht werden. Wir als SERVICE&MORE lieben Komplexität und sind damit der ideale Ansprechpartner für einen zukunftsorientierten Einrichtungsfachhandel.“
Weitere Informationen finden Sie unter www.serviceandmore.at
Quelle: © Felix Büchele/SERVICE&MORE