Der Markt für Farben/Lacke und Tapeten zeigte sich auch 2018 unbeeindruckt von den guten konjunkturellen Rahmenbedingungen. So wurde der Umsatzwert der Vorperiode (2017) verfehlt, wie der aktuelle Branchenfokus „Farben/Lacke, Tapeten 2019“, eine Gemeinschaftsstudie von IFH Köln und BBE Handelsberatung, zeigt
. Somit ergibt sich für das vergangene Jahr ein Umsatzminus in Höhe von einem Prozent.
Nachfragerückgang mit vielschichtigen Ursachen
Dass der Markt auch 2018 nicht vom Wachstum der Bauindustrie profitieren konnte, lässt sich auf mehrere Einflussfaktoren zurückführen:
„Sowohl für Farben als auch für Tapeten wirken sich größer werdende Renovierungsintervalle und Produkte mit längerer Haltbarkeit negativ auf die Absatzentwicklung aus. Weniger Bedarf entsteht zudem aufgrund von größeren Fensterflächen und kombinierten/offenen Wohnräumen, die zu einer geringeren zu streichenden und/oder zu tapezierenden Wandfläche je Raum führen“, erläutert Christian Lerch, Senior Consultant am IFH Köln.
Die rückläufige Marktentwicklung ist darüber hinaus bei „Tapeten“ auf die Sättigung des Marktes und bei „Farben“ auf eine höhere Effizienz, also eine höhere Flächenleistung bei gleicher Menge, zurückzuführen.
Wachsende Umsätze insgesamt nicht zu erwarten
Während das Handwerk aktuell noch auf volle Auftragsbücher blicken kann, zeigt sich die Umsatzentwicklung im stationären Einzelhandel differenzierter: Denn im Gegensatz zu dem zufriedenstellenden Bereich „Farben/Lacke/Malerbedarf“ erweisen sich die (Flächen-)Leistungskennzahlen im Segment „Tapeten“ größtenteils als kritisch. Perspektivisch sollte die „klassische“ PoS-Präsentation der Tapete hinterfragt und neue (digitale) Konzepte mit geringerem Flächenbedarf in Betracht gezogen werden.
„Eine wirtschaftliche Belebung kann unter diesen Rahmenbedingungen nur an einer qualitativen und wertmäßigen Kunden- und Markterschließung ansetzen. Eine Vielzahl neuer Produkte bietet unzählige neue Chancen, dennoch verliert die Tapete beim Kunden an Bedeutung und der „Mut zur Farbe“ ist bisher nicht stark genug ausgeprägt
. Handwerk aber vor allem auch der Handel müssen aktuelle Themen und Trends stärker aufgreifen und den Käuferzielgruppen vermitteln“, schlussfolgert Dr. Ulrich Kollatz, Niederlassungsleiter bei der BBE Handelsberatung GmbH.
Die Studie kann über den IFH-Shop bezogen werden .
Quelle: IFH Köln