Welches Holz für welchen Zweck? Beim Kauf immer auch auf die Holzart achten

Aus Fichte wurde dieses schöne Gartenhaus gefertigt

Oft fällt die Entscheidung für oder gegen einen Einrichtungsgegenstand aus Holz ausschließlich anhand optischer Gesichtspunkte: Lieber helles Holz oder eher ein rötlicher oder dunkler Farbton? Besser eine ruhige Holzmaserung oder darf es etwas „Wildes“ sein?

„Genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, ist die Frage, welchem Einsatzzweck das Objekt der Begierde dienen soll und vor allem, wo in und um Haus oder Wohnung herum es konkret zum Einsatz kommt“, so Ursula Geismann, Geschäftsführerin der Initiative Furnier + Natur (IFN) und langjährige Wohnanalystin.  

Die Kisten aus der Kiefer harmonieren gut mit dem Douglasien-Boden

Unterschiede von Nadel- und Laubhölzer

Grob untergliedern lässt sich die Frage nach der richtigen Holzart zunächst in Nadel- und Laubhölzer, die bereits sehr unterschiedliche Eigenschaften besitzen: Nadelholz ist preiswerter, überwiegend leichter und weicher als Laubholz. Es eignet sich wegen seines gleichmäßigen Wuchses perfekt als Bauholz. „Als Beispiel sei hier die als Bau- und Konstruktionsholz beliebte Fichte genannt, die unter anderem für Balkone, Treppen, Fußböden, Wand- und Deckenverkleidungen oder Saunakabinen – ausgenommen die Inneneinrichtung, hier kommen härtere Hölzer zum Zuge – aber auch zum Beispiel für Einbaumöbel Verwendung findet“, so Geismann. Die Tanne macht sich unter anderem in Form von Stühlen, Tischen und generell im gesamten Innen- und Außenbereich gut, während die Kiefer häufig zu Türen-, Wand- und Deckenverkleidungen oder mit entsprechender Imprägnierung auch zu Kinderspielgeräten verarbeitet wird. „Zu nennen wären außerdem die Douglasie und die Lärche. Während die widerstandsfähige Douglasie als Holzdiele oder Kinderspielanlage den heimischen Garten verschönern kann, ist die verhältnismäßig schwere Lärche die erste Wahl bei handwerklichen Holzarbeiten im Außenbereich oder für Außenmöbel. Auch schöne Küchenmöbel können aus Lärche gebaut sein, denn sie kann gut mit der Feuchtigkeit umgehen, die beim Zubereiten eines leckeren Essens unweigerlich entsteht“, erklärt die IFN-Geschäftsführerin.

Attraktives Nussbaum-Holz fand bei diesem Esszimmer Verwendung

Eignung des Holzes für den beabsichtigten Verwendungszweck

Bei den im Vergleich zu Nadelhölzern meist schwereren, festeren und härteren Laubhölzern sind Buche, Eiche und Nussbaum echte Evergreens: Das Holz eignet sich zum Beispiel gut für den Innenausbau und wird auch gerne für Möbel verwendet. Die feste und gleichzeitig flexible Buche wird gerne für die Herstellung der berühmten Wiener oder Pariser Kaffeehaus-Stühle und auch für langlebiges Spielzeug für den Nachwuchs hergenommen. Wenn Massivholzmöbel, zum Beispiel für den Wohn-, Büro- und Küchenbereich oder auch einmal neue Türen für Haus und Wohnung auf dem Wunschzettel stehen, sind Produkte aus dem Holz der Eiche aktuell besonders beliebt. Eichenholz ist von Natur aus hell und angenehm zurückhaltend. Es hat eine holzbeige Farbe, die mit vielen anderen Tönen gut kombiniert werden kann. „Richtig schick sind schließlich Tische aus dem herrlich lebendigen und dunklen Nussbaum. Das Holz eignet sich aber auch gut zum Beispiel für elegante Sideboards, Kommoden oder Schrankoberflächen“, so Geismann und erklärt abschließend: „Wer sich beim Shoppen nicht sicher ist, aus welchem Holz das gezeigte Objekt hergestellt wurde, sollte auf jeden Fall im Laden nachfragen. Je besser das Holz für den beabsichtigten Verwendungszweck geeignet ist, umso länger hält es auch.“ Alternativ seien auch mit echtem Holz beschichtete, also furnierte Unikate empfehlenswert, die mit entsprechender Oberflächenbehandlung nahezu überall einsetzbar seien. Durch die sparsame Verwendung von furniertem Massivholz seien solche Möbel optisch gleich und doch enorm ressourcenschonend.

Hier zu sehen sind unter anderem Café-Stühle im Pariser Stil

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Quelle: IFN