Der Handelsverband begrüßt die heutige Entscheidung von Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig, den harten Lockdown im Wien nicht erneut zu verlängern. Damit fällt allen betroffenen Non-Food-Händlern ein Stein vom Herzen, sie dürfen ab dem kommenden Montag ebenso wie die körpernahen Dienstleister auch in der Bundeshauptstadt wieder aufsperren. Niederösterreich hatte bereits vergangene Woche die Wiedereröffnung der Geschäfte ab 3. Mai beschlossen. Wien liegt mit einer 7-Tage-Inzidenz von 190 nur noch knapp über dem bundesweiten Schnitt von 175, Niederösterreich mit 120 sogar deutlich darunter. Auch die Lage auf den Intensivstationen hat sich zuletzt in ganz Österreich etwas entspannt.
Handel war nie ein Corona-Hotspot. LH Ludwig hat mit Hausverstand & wissenschaftlicher Grundlage entschieden
„Der Handel war nie ein Corona-Hotspot, auch nicht in Wien. Das belegen mittlerweile unzählige wissenschaftliche Studien. Landeshauptmann Ludwig hat heute mit Hausverstand und auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen entschieden, den harten Lockdown zu beenden. Damit dürfen ab 3. Mai alle Händler in ganz Österreich endlich wieder öffnen. Sie bekommen damit die Möglichkeit der Selbsthilfe und des verantwortungsvollen Wirtschaftens. Diese Öffnung ist für unsere Branche extrem wichtig, denn jetzt stehen auch die doppelten Gehälter an und die verdienen sich nicht von selbst“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.
Vierter Lockdown kostet Händler im Osten insgesamt 1,95 Milliarden Euro Umsatzverlust
Insgesamt summieren sich die geschlossenen Einkaufstage in Wien und Niederösterreich auf 116, das Burgenland kommt auf 104, die anderen sechs Bundesländer liegen bei 90 Tagen in drei harten Lockdowns
. Die Umsatzverluste der betroffenen Händler im Osten werden sich bis zur Wiedereröffnung am 3. Mai auf 1,95 Milliarden Euro erhöhen, davon entfällt rund 1 Milliarde Euro allein auf den Wiener Handel. Weniger als ein Viertel davon wird später von den Konsumentinnen und Konsumenten nachgeholt werden.
Mittlerweile stehen im heimischen Non-Food-Handel zehntausende Jobs auf der Kippe. Jedes zehnte Geschäft musste seinen Betrieb bereits einstellen, die Hälfte der verbliebenen Händler hat Existenzängste. Je kleiner der Betrieb, je weniger digital und je abhängiger vom Tourismus, desto dicker das Minus. Besonders stark betroffen ist der Handel mit verderblichen Gütern, beispielsweise Gartencenter. Hier braucht es dringend ein Nachbessern bei den Corona-Staatshilfen.
Handel erwartet sich Einbezug bei Ausarbeitung des Comeback-Plans der Bundesregierung
„Der österreichische Handel zählt neben der Gastronomie und Hotellerie sowie der Kunst- und Kulturszene zu den am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Branchen. Wir unterstützen jede sinnvolle Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie und haben dies als Partner der Bundesregierung bei der Umsetzung der Hygiene- und Sicherheitskonzepte bewiesen. Doch ein geschlossener Handel ist kein Beitrag dafür, dass die Infektionszahlen nach unten gehen. Es braucht hier einen Weg der Differenzierung, auch in Wien, damit wir aus der ewigen Lockdown-Spirale rauskommen“, erklärt Branchensprecher Rainer Will.
Weitere Informationen finden Sie unter www.handelsverband.at
Quelle: Handelsverband