Das Geschäftsjahr 2021 stand wie schon das Jahr zuvor einmal mehr unter dem Einfluss der Coronapandemie. Die damit verbundenen Störungen der weltweiten Lieferketten sowie sich verknappende Rohstoffe haben darüber hinaus zu Lieferengpässen und Preissteigerungen geführt. Andererseits hat sich der im Vorjahr einsetzende Homing-Trend weiter verstärkt und gefestigt. In diesem Spannungsfeld zwischen einerseits steigender Nachfrage nach individuell geplanten Küchen und Bädern sowie zunehmender Bautätigkeit und steigenden Kosten und Lieferzeiten andererseits galt es auch für die MHK Group und die ihr angeschlossenen Handels- und Handwerksunternehmen, sich zu behaupten.
Dies gelang der europaweit agierenden Einkaufs- und Dienstleistungsverbundgruppe rund um das Thema Haus und Wohnen eindrucksvoll. Auf der Bilanzpressekonferenz konnte der MHK-Vorstandsvorsitzende Werner Heilos die besten Zahlen in der Firmengeschichte verkünden. So wuchs der Umsatz ( Bruttoumsätze der MHK-Partner inkl. Lieferung und Montage) im Jahr 2021 um 16,4 Prozent auf 8,914 Milliarden Euro. Erwirtschaftet wurde das Ergebnis von den europaweit 3 633 Unternehmen (+ 161), die der Gruppe per 31. Dezember 2021 angehörten.
Wachstumsimpulse kamen aus dem In- und Ausland gleichermaßen. Während die Gruppe in Deutschland um 15,5 Prozent auf 5,924 Milliarden Euro zulegte, trugen die MHK-Auslandsgesellschaften in Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Spanien mit 2,99 Milliarden Euro und einem Umsatzplus von 18,5 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Mit diesen Ergebnissen konnten die MHK-Töchter erneut deutlich über dem Marktniveau wachsen.
Die sehr guten Ergebnisse spiegeln sich auch in der Ausschüttung an die Gesellschafter wider. Die Rekordsumme von 180,9 Millionen Euro (+ 20,0 Prozent) konnte die MHK Group ausschütten.
Kraft durch eine starke Gemeinschaft
Der Lockdown hat den ohnehin bereits hohen Stellenwert der Küche noch einmal weiter steigen lassen. So kostete eine Küche in den Studios der MHK-Partner (außer REDDY) 2021 durchschnittlich 15.147 Euro (+ 3,83 Prozent). Bei REDDY Küchen stieg der durchschnittliche Verkaufspreis um 6,32 Prozent auf 8.988 Euro. Der anhaltende Nachfrageboom und die Null-Zins-Strategie der Europäischen Zentralbank hätten den Handels- und Handwerkspartnern zwar auch 2021 in die Karten gespielt, „dennoch“, so Werner Heilos, „war das Ergebnis kein Selbstverständnis“. Gerade der knapp sechs Monate dauernde Lockdown zu Jahresbeginn und die teils noch restriktiveren Corona-Maßnahmen hätten insbesondere den Fachhändlern einiges abverlangt. Eine große Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen habe neben der Kreativität und dem Engagement der Unternehmer – so wurden REDDY Küchen und musterhaus küchen von der Tageszeitung DIE WELT erneut als Service Champions in Gold ausgezeichnet – die Kraft der Gemeinschaft gespielt. „Wir konnten Synergien heben und Schwächen gemeinsam vermeiden“, so Werner Heilos. Das würde sich insbesondere in schwierigen Zeiten auszahlen, wie auch die Zahlen im Vergleich zur restlichen Branche sehr eindrucksvoll beweisen. Ein weiteres Zauberwort für den Erfolg laute Diversifikation – für die Partner ebenso wie für den Verband. So bietet die Gruppe ihren Partnern im Segment Küche mit ihren fünf Eigenmarken DESIGNO, elementa, neola, selectiv und xeno ihrer Franchisetochter REDDY Küchen und der Dachmarke musterhaus küchen Fachgeschäft ein breites Spektrum zur Differenzierung. Darüber hinaus ist die MHK Group neben dem Kernsegment, der Küchenbranche, mit ihren Verbänden interdomus Haustechnik, Deutscher Wohnbauverbund und TOP Malermeister Deutschland seit mehr als zehn Jahren auch im Handwerk erfolgreich unterwegs. interdomus Haustechnik sei mit inzwischen knapp 1 500 Gesellschaftern der mitgliederstärkste Verband innerhalb der SHK-Branche.
Kraft durch eine starke Wirtschaft und ein familiäres Rückgrat
Neben der Kraft der Gemeinschaft hatte der MHK-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Rainer Kirchdörfer bereits in seiner Begrüßung den stark familiär geprägten Mittelstand angesprochen. Wie die MHK Group würden diese Unternehmen Verantwortung übernehmen – für die in ihren Betrieben arbeitenden Menschen und die Gesellschaft insgesamt. Darüber hinaus zeigte Prof. Rainer Kirchdörfer die Herausforderungen auf, vor denen unsere Wirtschaft steht. Angefangen bei sich verändernden Lieferketten über den neuen Trend zur Nationalisierung bis hin zur Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten: „Deutschland ist gut gewappnet, insbesondere durch die starke Wirtschaft, eine hohe Diversifikation und unseren starken familiär geprägten Mittelstand.“
Kraft durch Kooperation zwischen Handel und Industrie
Das Thema Verantwortung stand auch bei MHK-Vorstand Dr. Olaf Hoppelshäuser im Fokus, der als einen Aspekt der MHK-Erfolgsgeschichte das Dreieck zwischen MHK Group, Handel und Industrie herausstellte. „Wir brauchen gerade in der heutigen Zeit keine Konfrontation, sondern mehr denn je eine wertschätzende Kooperation“, hob er hervor. Man könne die Situation nur gemeinsam bewältigen. Zugleich müsse der Industrie aber auch bewusst sein, was sie an ihrem Partner aus dem spezialisierten Fachhandel und dem Fachhandwerk habe. „Das ist erfreulicherweise aber meist der Fall“, unterstrich Dr. Hoppelshäuser. Und nicht zuletzt würden auch die MHK-Zahlen dafürsprechen, dass die Zusammenarbeit mit der Industrie in schwierigen Zeiten funktioniere.
Mit Blick auf die Veränderungen der letzten Jahre stellte der für den MHK-Vertrieb verantwortliche Vorstand außerdem fest, dass das viele Jahre geltende Dreieck inzwischen erweitert worden sei und den Fokus auf den Endkunden in den Mittelpunkt stelle. „Die Digitalisierung gibt hier bahnbrechende Möglichkeiten in der Zusammenarbeit.“
Kraft durch digitalen Wandel
Diese werde gelingen, „wenn wir die Möglichkeit des digitalen Wandels auch konsequent heben“, schloss Kirk Mangels an, der für die Bereiche Digitalisierung, Marketing und Unternehmenskommunikation verantwortlich zeichnet. „Aufgabe für uns als Verband ist es, die Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette bestmöglich zu begleiten.“ Und hier sei noch einiges zu tun, beispielsweise bei der Verbesserung der Vernetzung und Standards zwischen Verband, Industrie und Handel, um in puncto Fehlervermeidung im Heute anzukommen. Oder aber auch mit Blick auf die Markenbildung des einzelnen Händlers und des größeren Wettbewerbs im Internet. „Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Deshalb müssen wir ein optimiertes und zielgerichtetes Marketing anbieten.“ Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und ihre Gesellschafter bestmöglich zu unterstützen, hat die Dreieicher Gruppe bereits im letzten Jahr mit dem Projekt „digitaler Verband“ auf der einen Seite und der Gründung der digitalen Kommunikationsagentur MIYU auf der anderen Seite Riesenschritte unternommen.
Kraft durch Übersicht: Kalkulation und Fundament
Das Thema, das den MHK-Gesellschaftern aber aktuell am meisten unter den Nägeln brenne, seien die momentanen, direkt spürbaren Herausforderungen. „Zum Tagesalltag gehören unvollständige Küchen, mehr Anfahrten, unterjährige Preiserhöhungen, höhere Energiekosten, die Inflation und damit verbunden höhere Gehaltsanpassungen ebenso wie ein sich intensivierender Arbeitsmarkt mit Fachkräftemangel etc.“, berichtete MHK-Vorstand Wolfgang Becker. In der Folge müssten die meisten Gesellschafter erstmalig ihre Preise mehrfach im Jahr neu kalkulieren und könnten keine Preiszusagen mehr geben. „Das ist Neuland und verlangt sowohl einen guten Überblick über die eigene Situation als auch eine Stärke zur Kalkulation.“ Diese sei auch dringend notwendig, denn nicht selten sei es vorgekommen, dass die Gesellschafter das Jahr 2021 zwar mit einem Rekordumsatz abgeschlossen hätten, nicht aber mit einem Rekordgewinn. „Die unterjährige Kalkulation darf einem selbst in einem stressigen Alltag nicht durchgehen“, betonte Wolfgang Becker. Sie sei für die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der Unternehmen essenziell. „Durch die Zentralregulierung können wir unseren Partnern auch in diesem Bereich wertvolle Unterstützung anbieten.“
Kraft durch finanzielle Stärke und Absicherung
Dass derjenige erfolgreich sein werde, der sich in diesen unruhigen Zeiten auf sein Geschäft konzentriere, hob schließlich auch Frank Bermbach hervor, dem im Vorstand unter anderem der Bereich Bankdienstleistungen obliegt: „Das gilt sowohl für den Blick auf die Finanzen und den Versicherungsstatus als auch für den Blick auf die eigenen Mitarbeiter. Denn wer hier gute Kräfte verliert, für den wird es besonders herausfordernd.“ Daher werde es auch für kleinere mittelständische Handels- und Handwerksbetriebe immer wichtiger, auch ins Employer Branding zu investieren. „Und das ist – wiederum ein Vorteil einer großen Gruppe – gemeinsam auch nicht kostspielig“, attestierte Frank Bermbach. Mit Produkten zur Altersvorsorge der Mitarbeiter oder Programmen wie dem Dienstfahrrad könnten Unternehmer:innen einfach und kostengünstig die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter:innen erhöhen und sie damit auch langfristig ans Unternehmen binden. Gleiches gelte für Themen wie Nachhaltigkeit, mit denen man neben alten und neuen Mitarbeitern auch neue Kundengruppen ansprechen könne. Gerade dazu werde es von MHK im zweiten Halbjahr einiges Neues geben.
Kraft durch einen klaren Blick in die Zukunft
Am Ende wagte Werner Heilos noch einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Dabei stellte er fest, dass die Nachfrage bis zum heutigen Tage verhältnismäßig hoch sei. „Das liegt natürlich auch daran, dass die hohe Inflation bei tiefen Zinsen den Menschen das Ersparte wegnimmt und es sich daher sehr lohnt, in das eigene Zuhause zu investieren.“ Ob dieser Trend so anhalten werde und wie sich die zuvor skizzierten Herausforderungen in der Liefersituation auswirken würden, sei zurzeit aber noch recht ungewiss. „Es sind auf jeden Fall volatile Zeiten, in denen MHK – wie Kollegen ja auch eindrucksvoll dargestellt haben – sicherlich wie kaum ein Zweiter in der Branche seinen Partnern zur Seite stehen kann“, so der MHK-Chef. Insofern könne man nicht mit Gewissheit sagen, wie es weitergeht, „aber eines kann man mit Sicherheit sagen: Für Küchenhändler sowie für SHK- bzw. Malerhandwerker gibt es keine sinnvollere Heimat als MHK.“
Der Vorstand von MHK – Kirk Mangels, Dr Olaf Hoppelshäuser, Frank Bernbach, Wolfgang Becker, Prof. Rainer Kirchdörfer, Werner Heilos
Weitere Informationen finden Sie unter www.mhk.de
Quelle:MHK