Holzberufe machen zufrieden, belegt durch eine Studie des Ideenforums Holzausbildung NÖ

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Lernen im Einklang mit der Natur. Baumhaus inklusive

Das sagt sich schön, aber wenn man dann in die Klassenzimmer sieht, die um 1950 gebaut wurden und in diesem Zustand verharrten, dann merkt man schnell, dass hier das Lernen nicht so leicht fällt. In der letzten Reihe wird aufgrund einer schlechten Akustik jedes vierte Wort nicht gehört. Grund genug für die neue Mittelschule Rappottenstein und „ihre Holzbotschafterin“ SQM Andrea Strohmayer MSc einen Kampf gegen Windmühlen oder sollte man Holzmühlen sagen, aufzunehmen. Und siehe da, ein engagiertes Lehrerteam, ein großartiger Bürgermeister Josef Wagner und engagierte Studenten der TU Wien, setzten die FEHRA-Musterklasse um. Dabei gab es einen Dialog zwischen dem pädagogischen Personal und den Schülerinnen und Schülern. So wünschten sich die Schüler und Schülerinnen ein Baumhaus im Klassenzimmer, welches auch umgesetzt wurde. Von dort kann man in die Ferne blicken. Die Tische dienen auch als Höhle zum Verstecken und werden multifunktional genutzt.

Im FEHRA-Klassenzimmer haben viele Betriebe aus der Region mit gearbeitet und das Thema Holz und Wald steht im Mittelpunkt.  Die großen Fensterflächen bringen Ausblicke ins Grüne und dennoch wurde darauf geachtet, dass es zu keiner Überbelichtung durch zu viel Tageslicht kommt.

Auf gute Akustik, die der Garant für gutes Lernen ist, wurde besonders großes Augenmerk gelegt. So ist der Raum mit Schafwolle gedämmt. Aus der FEHRA-Klasse, die einen eigenen Eingang hat, gelangt man direkt zu den zwei Outdoor Klassen, die selbstverständlich beschattet sind und vom Lehrpersonal gerne genutzt werden. Alles dreht sich um den Wald und um Holz, schließlich befindet man sich ja direkt im Waldviertel. Dieses Projekt zeigt wie schön und erfüllend der Umgang mit dem Material Holz ist.

Niederösterreich ein Holzland

Niederösterreich ist ein Bundesland mit starker Holzwirtschaft. Die Betriebe suchen qualifiziertes Personal, haben aber manchmal Schwierigkeiten passende Mitarbeiter zu finden. In Niederösterreich gibt es viele Institutionen, die Arbeitskräfte für die Holzindustrie ausbilden – angefangen bei der Lehre in verschiedensten Betrieben mit der Berufsschule in Pöchlarn, Neue Mittelschulen mit Holzschwerpunkt über forstwirtschaftliche Fachschulen und HTLs (Mödling, Krems) bis zu Fachhochschulen und Universitäten (NDU, BOKU Standort in Tulln, FH Wieselburg). Die Forschung am Werkstoff Holz hat ebenso einen prominenten Standort in Niederösterreich – in Tulln ist neben den Instituten der BOKU auch ein Standort von Wood K plus angesiedelt.

Die Zusammenarbeit dieser Institutionen mit den Betrieben ist in vielen Teilbereichen gegeben, die Vernetzung könnte aber zum Teil besser gelingen. Synergien gerade im Bereich des Human Capital und der Ausbildung könnten besser genutzt werden.

Wie kann man die NÖ Holzausbildung attraktiv darstellen und die Zahl der Absolventinnen und Absolventen erhöhen, damit in den kommenden Jahren genügend gut ausgebildete Lehrlinge und Holzfachkräfte den Mitgliedsbetrieben zur Verfügung stehen? Diese und viele weitere Fragen stellten sich die Teilnehmer des Ideenforums „Holzausbildung NÖ“, welches 2021 ins Leben gerufen wurde. Im Mittelpunkt stand dabei vorallem die Zusammenarbeit aller Institutionen (Forstwirtschaft, Säge- und holzverarbeitende Industrie, Fertighausverband, Holzbau und Tischler) entlang der Wertschöpfungskette Holz mit den Ausbildungsstätten. So wurde in einem zweitätigen Workshop herausgearbeitet, was in Niederösterreich schon sehr gut gelingt und viele neue Projektideen geschaffen.

 Auf Mutti und Vati wird gehört

Wenn es um die Entscheidung geht, welche Ausbildung gestartet wird, wird erstmal bei Eltern und allgemein in der Verwandtschaft Rat eingeholt. Das ist auch notwendig, weil es eben auch diese sind, die in weiterer Folge den Auszubildenden fördern und in den nächsten Jahren unterstützen. Das Wort der älteren Generation hat also durchaus Gewicht.

Als Informationsquelle vor der Entscheidung werden allerdings auch Tage der offenen Tür, Jobmessen, Infoabende und natürlich auch die Internetauftritte der Betriebe und Ausbildungsstätten genannt. Das Ideenforum sieht diese Aussagen als Aufforderung, diese Bereiche der Jobmessen und Infoabende zu stärken, aber auf der anderen Seite die Digitalisierung nicht außer Acht zu lassen.

Technik & Holz – eine super Kombination

Ein starker Trend in der Ausbildung geht, wenn es nach den Befragten ginge, ganz klar in die Richtung Holz und Technik. Die Möglichkeiten, die die Digitalisierung und Technik auf der einen Seite und das Material Holz auf der anderen Seite bieten, begeistert die Auszubildenden. Auf die Frage, was den Befragten am besten an der Ausbildung gefällt, wurde die Technik besonders häufig genannt. „Das technische Verständnis und die Fachinformationen…“ die vermittelt werden, nannte etwa ein Teilnehmer. Die „abwechslungsreiche Ausbildung“ war an anderer Stelle ein häufig genannter Punkt.

Die spannende Ausbildung und die facettenreichen und vor allem sicheren Jobaussichten sind Gründe, warum die Befragten ihre Entscheidung nicht bereuen. Sie würden – in den meisten Fällen – die gewählte Ausbildung uneingeschränkt weiterempfehlen. Die spannende Kombination aus Technik und Holz war ebenfalls ein häufig genannter Grund, der für die Holzausbildung spricht.

Die vorwiegend männlichen Befragten (77,59%) aus allen Teilen des Bundeslandes Niederösterreich zeigen den Facettenreichtum der Ausbildungsmöglichkeiten im Land. Studium, Schule oder Lehre – für jeden Typen gibt es die Möglichkeit, einen Berufsweg im Bereich Holz einzuschlagen. Egal welche Richtung eingeschlagen wurde, bei einer Antwort sind sich alle interviewten Personen einig: die Ausbildung gefällt ihnen!  Auf Basis der Umfrage können nun die Protagonisten des Ideenforums Niederösterreich aufbauen und ihre Arbeit verfeinern – immer im Wohle der Auszubildenden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.wko.at
Quelle: WKO

 

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