Edle Kunst aus feinem Furnier

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Furnier bestimmt ihr künstlerisches Dasein: Christine Meyer-Eaglestone, geboren in Grassau bei München und 1969 von Düsseldorf nach Großbritannien ausgewandert, lebt aktuell in Leeds und macht seit 25 Jahren Kunst aus dem „Filet des Baumes“. Von beeindruckenden Wandbildern über großformatige Raumteiler bis hin zu Kisten, Truhen, Spiegeln und Möbeln reicht das Repertoire der Künstlerin. Mehr als 400 Objekte – alle mit handgeschnittenen Marketerie-Oberflächendesigns und jedes Stück ein Unikat – sind so bereits entstanden.

Edel furniertes Wandkabinett „Fracture“. Foto: Kenneth James/IFN

Für die Arbeiten der Wahl-Britin, die Kunst in England studierte und vor rund 25 Jahren im Kontext einer Hausrenovierung und ihres langjährigen Interesses an Möbeldesign einen Tischlerhandwerkskurs absolvierte, kommen konventionelle, konstruierte und gefärbte Furniere zum Einsatz. „Diese Kombination bietet eine reiche Auswahl an Farben und Holzmaserungen und eröffnet mir eine schier unerschöpfliche Anzahl an Gestaltungsmöglichkeiten“, so Meyer-Eaglestone. Dabei legt sie großen Wert auf Spontanität: „Man könnte sagen: Ich male mit Holz, ohne genaue Zeichnungen, allenfalls einmal mit einer sehr groben Skizze. Auf diese Art und Weise lasse ich mit ständigen Veränderungen, Additionen und Umrandungen das Design entstehen. So bleibt jeder kreative Prozess und damit das Aussehen des fertigen Objekts offen bis zum Ende“, erklärt die Künstlerin. Ihre ersten Unikate waren wandbasierte Kunstwerke. Dann kamen freistehende Raumteiler dazu und innen mit Wildleder ausgekleidete Kisten und Truhen sowie Spiegel und Möbel. „Aktuell konzentriere ich mich allerdings nur noch auf Wandbilder und Raumteiler. Das waren schon immer meine Lieblingsobjekte.“ Inspiration findet die umtriebige Künstlerin für ihre Arbeit in Leeds in den Bereichen Architektur und Musik. Einfluss nehmen zudem Kunst und Design des frühen 20. Jahrhunderts – darunter Kubismus, Konstruktivismus, Bauhaus und de Stijl sowie japanisches Design.

Schick furnierter Raumteiler „Bauhaus II“. Foto: Matthew Booth/IFN

Furnier nahm die Künstlerin von Anfang an gefangen

Das „Filet des Baumes“ als Grundlage für die Arbeiten von Christine Meyer-Eaglestone war Liebe auf den ersten Blick: „Als ich meinen Tischlerhandwerkskurs absolvierte, wurden natürlich auch Furniere vorgestellt. Und als ich herausfand, wie akkurat man sie mit einem Messer schneiden kann, erkannte ich sofort ihr Potenzial für die Kunst. Ich fing umgehend an, die Furniere in geometrische Formen zu schneiden und mit ihnen Kompositionen zu kreieren.“ Die Vielzahl an Farben und Maserungen mache es leicht, Einzigartiges zu erschaffen. „Man muss nur die Richtung eines Furniers ändern und schon fängt es das Licht auf eine gänzlich andere Weise ein. Auch die Farben des Holzes ändern sich dabei. Das ist wie ‚Malen mit Holz‘“, so die Künstlerin. Besonders freue sie sich, wenn sie Furnier mit einem Splintholzrand entdecke: „Das ist aus ästhetischen Gründen sehr wertvoll für mich, da es den Eindruck von Dreidimensionalität vermitteln kann.“ Das Holz verwende sie allerdings  nicht nur, weil es perfekt als Material für ihre Marketerie-Kunstwerke geeignet sei: „Ein einzelner Baum ergibt eine riesige Menge an Furnier. Zudem benutze ich auch Furniere bei meiner Arbeit, die in Fabriken überflüssig wurden. So lässt sich mit wenig Material eine große Oberfläche veredeln, was letztendlich wertvolle Ressourcen schont.“

Wunderschön furnierte Box „Script“. Foto: Christine Meyer-Eaglestone/IFN

Zur Information: Als Marketerie bezeichnet man Einlegearbeiten aus Holz und anderen Materialien. Dabei fügt der Künstler ausschließlich dünne Materialien, so auch Furniere, zusammen und bringt das Ergebnis auf die vorgesehene Oberfläche auf. Bei der Intarsien-Technik hingegen werden dünne Materialplättchen in Vollholz eingearbeitet.

Weitere Informationen  zum Thema Furnier finden Sie unter www.furnier.de oder www.furniergeschichten.de.
Quelle: IFN Furnier

 

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