KI auf dem Vormarsch: ZHAW, MCI und Handelsverband untersuchen neue Trends im österreichischen und Schweizer Onlinehandel

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Gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und dem MCI | Die Unternehmerische Hochschule® hat der Österreichische Handelsverband auch heuer wieder den eCommerce in Österreich und der Schweiz genau unter die Lupe genommen. Bereits zum sechsten Mal wurde die Onlinehändlerbefragung durchgeführt, an der sich heuer rund 600 Onlinehändler beteiligt haben.

88% der Webshops sagen: eCommerce-Boom ist vorbei

Kernergebnis? „Mehr als die Hälfte der Onlineshops verzeichnet heuer einen rückläufigen Online-Umsatz, jene mit Zuwächsen schwächen sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich ab. 88 Prozent der Händler sind sich einig – der eCommerce-Boom ist vorerst vorbei“, fasst Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zusammen.

Zudem bestätigt die Mehrheit der Händler, dass sich die Konsumentenstimmung und Kaufkraft aufgrund herrschender Krisen wie dem Ukraine-Krieg und der Inflation verschlechtert haben. „Wir sehen in der Befragung auch, dass die Onlinehändler von einer verringerten Kaufkraft durch die Inflation ausgehen. Die Kundschaft gibt ihr Geld anderweitig aus, zum Beispiel für Reisen und Veranstaltungen“, sagt Darius Zumstein, Studienleiter und eCommerce-Experte an der ZHAW School of Management and Law.

Personalmangel und zunehmende Konkurrenz zentrale Herausforderungen

Die größten Herausforderungen für Onlinehändler haben sich seit der Befragung im Vorjahr verschoben: So haben sich die Lieferschwierigkeiten des Vorjahres zwar wieder eingependelt, jedoch verschärft sich die Lage bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Etwa die Hälfte gibt an, unter Fachkräftemangel zu leiden. Der Wettbewerb steigt währenddessen weiter, sodass viele Unternehmen Absatzrückgänge aufgrund erhöhter Online-Konkurrenz verzeichnen. „Um in den stark umkämpften Märkten mitzuhalten, sind Unternehmen gezwungen, in kostenintensive Marketingmaßnahmen zu investieren. Für viele Onlinehändler stellt das aufgrund knapper Budgets und komplexer Inhalte ein massives Problem dar“, bestätigt eCommerce-Expertin und Studienautorin Claudia Brauer vom MCI.

Digitale Trends: Künstliche Intelligenz boomt

Erstmals wurden auch die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) im eCommerce im Zuge der Onlinehändlerbefragung untersucht. KI, insbesondere ChatGPT, wird im eCommerce am häufigsten für die Text- und Grafikerstellung im Onlineshop eingesetzt. Zudem wird bei der digitalen Kundenberatung immer mehr auf die Hilfe von Chatbots zurückgegriffen.

„15% der Onlinehändler sind überzeugt, dass sich durch Künstliche Intelligenz die Personalisierung im Onlineshop weiter verbessern wird. Dies betrifft sowohl die Personalisierung von Inhalten als auch von Angeboten und Bestellprozessen, welche dynamisch dem Profil und dem Verhalten der Nutzer angepasst werden“, erläutert Rainer Will.

„Künstliche Intelligenz kann nicht nur das Geschäft der Onlinehändler optimieren, sondern bietet gleichzeitig für die Kundschaft einen Mehrwert. So können beispielsweise Kleider oder Schuhe dank Augmented Reality virtuell anprobiert werden“, so Darius Zumstein.

Auch im Onlinemarketing unterstützt die KI bei Steuerung, Analyse und Optimierung von Werbekampagnen. Hier eröffnen sich wertvolle Chancen: „Auch wenn die Künstliche Intelligenz den bestehenden Personalmangel nicht vollständig ausgleicht, können die sich rasant verbreitenden KI-Tools mittlerweile hochwertige Unterstützung bieten“, ist Claudia Brauer überzeugt.

Mobile Payment: Apple Pay & Google Pay weiter auf dem Vormarsch

Mobile Payment, das Bezahlen mit Smartphones oder Smartwatches, wird auch im Onlinehandel zunehmend wichtiger und verändert die Präferenzen bei den Zahlungsoptionen. Bei den Schweizer Onlinehändlern ist die Bezahlung via TWINT mittlerweile wichtiger als der Verkauf auf Rechnung – und zählt damit hinter der Kreditkarte zum zweitwichtigsten Zahlungsmittel. In Österreich ist Mobile Payment ebenfalls auf dem Vormarsch, insbesondere Apple Pay und Google Pay wachsen rasant. Und auch der Markt für Ratenzahlungen und „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna befindet sich im Wachstum.

Weitere Informationen finden Sie umter www.handelsverband.at
Quelle: Handelsverband

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